"Alarmstufe Rot - Krankenhäuser in Gefahr" - Protestkundgebung in Potsdam
06.09.2022, 10.30 - 12.30Uhr, Potsdam
Die Protestkundgebung am 06. September 2022, organisiert von der Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg e.V., in Potsdam, endete Punkt 12.00 Uhr mit der Botschaft: „Es ist nicht mehr 5 vor 12, es ist bereits 12“, passend begleitet durch das Glockengeläut der St. Nikolaikirche am Alten Markt.
Über 400 Beschäftigte aus den Brandenburger Krankenhäusern haben dazu beigetragen, dass die Kundgebung „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Gefahr“ erfolgreich verlaufen ist.
Nach mehr als zwei Jahren Pandemie stellen extreme Preissteigerungen die Krankenhäuser vor die nächste Herausforderung: Energie, Medizinprodukte, Dienstleistungen und vieles mehr haben sich so stark verteuert, das zahlreiche Kliniken in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Und das geht zu Lasten der Mitarbeitenden, aber auch der hohen Versorgungsqualität für Patientinnen und Patienten. Deswegen war die zentrale Forderung an diesem Tag ein Inflationsausgleich, um Kliniken vor der Insolvenz zu schützen.
Die Politik darf die Krankenhäuser nicht im Regen stehen lassen! Immer wieder betont der Bundesgesundheitsminister, dass uns im Herbst und Winter erneut heftige Corona-Wellen bevorstehen. Aber für die Krankenhäuser gibt es keinerlei Rettungsschirm. Schon die vergangenen Wellen haben die Kliniken wegen verschobener OPs und abgemeldeter Betten wirtschaftlich geschwächt. Ohne Inflationsausgleich und Corona-Hilfen werden Krankenhäuser schließen müssen, viele weitere werden durch die Untätigkeit der Politik zum Personalabbau gezwungen.
Weitere Krankenhausschließungen und Einsparungen beim Personal sind das Letzte, was wir in Pandemiezeiten benötigen!
Die Protestkundgebung war ein starkes, gemeinsam gesetztes Zeichen an die Politik, die schon dramatische Situation der Krankenhäuser (endlich) ernst zu nehmen und nun in konkretes Handeln, in konkrete Unterstützung umzusetzen. Eine erste Bewegung in der Landespolitik hat es bereits mit der Ankündigung von Ministerin Ursula Nonnemacher gegeben, dass rund 50 Mio. Euro zusätzlich für investive Mittel zur Verfügung gestellt werden sollen. Notwendig ist aber, dass die Bundespolitik und hier insbesondere die Minister Lauterbach und Lindner, kurzfristig Hilfen auf den Weg bringen, die eine echte Entlastung darstellen. Die Kampagne selbst läuft weiter bis Ende September mit zeitversetzten Aktionen in jedem Bundesland und sorgt damit für die permanente Erinnerung unserer Anliegen an die zu häufig vergessliche und Fakten verdrängende Bundespolitik. Es bleibt zu hoffen, dass nun auch hier Bewegung reinkommt.